Michael Wendler: Mit „Überschall“ an die Chartspitze
Michael Wendler legt die Messlatte hoch, sehr hoch: Mit „Überschall“ liefert er sein wohl bestes Studioalbum ab! Sein neues Album „Überschall“ (VÖ: 11.03.2016, Ariola/Sony Music) erscheint zeitgleich zum Start der nächsten Staffel der RTL-Show „Let’s Dance“ – eine Chance, die sich der 43-jährige Entertainer nicht entgehen lassen wollte.
„Meine Hauptprofession Pop-Schlager und Disco-Fox hat sehr viel mit Tanzen zu tun und seit vielen Jahren bringe ich tausende Paare dazu, die Tanzfläche zu stürmen. Deswegen hat es mich sehr gefreut, von RTL für diese hochwertige Show eingeladen worden zu sein. Die logische Konsequenz ist, mit „Überschall“ ein Album zu präsentieren, welches meine Fans vom ersten Song begeistert.“
Wendler wäre nicht Wendler, wenn er von diesem Ansatz nicht vollends überzeugt wäre. Es sei diesmal alles anders gewesen, freut er sich, geht sogar noch einen Schritt weiter und spricht offen von „Euphorie, die sich während des Songwritings automatisch eingestellt“ habe. Und das Beste daran: Es gab trotz des engen Zeitrahmens keine Anspannung. „Erstaunlicherweise scheine ich unter Druck am besten zu arbeiten“, bekräftigt er. Innerhalb von nur drei Monaten sei ein „Überschall-Album entstanden“, von dem man zwar erst später wissen werde, ob es allen gefällt. „Denn entscheiden werden wie immer die Wendler-Fans.“
„Es ist sehr rund geworden, alles passt wunderbar zueinander, wir haben gerade den Clip zur ersten Single „Wie beim ersten Mal“ (VÖ: 26.02.2016) abgedreht und auch das Fotoshooting ist fertig. Nach 17 Jahren in der Branche ist es unheimlich schwer, sich jedes Mal neu zu erfinden, aber meinem Team und mir ist dieses Mal etwas richtig Gutes gelungen.“ Er vertraut seit 2007 dem Team bei der Ariola, ein Stabilitätsfaktor, den man nicht unterschätzen dürfe.
Wenn ein Künstler wie Wendler im deutschsprachigen Raum mehr als eine Million Tonträger verkauft hat, dann hat das aber nicht nur mit der Hilfe seiner Umgebung zu tun, auch die Instinkte des Protagonisten sind ein immens wichtiger Bestandteil des Erfolges; und auf die kann sich Michael Wendler verlassen, sonst wäre „Überschall“ nicht so aus einem Guss. Doch im Gegensatz zum Vorgänger „Die Maske fällt“ (2015, Platz 11 der deutschen Charts) ist der Nachfolger anders. „Beim letzten Album zog sich, wie bei keinem anderen bisher, ein roter Faden durch alle Songs, bedingt durch das Thema Venedig“, reflektiert der Sänger. „Jetzt sind wir wieder einen Schritt zurück zu den Wurzeln gegangen, zum Pop-Schlager der ersten Jahre: Frei, ohne Verpflichtungen und Einschränkungen, ohne kommerzielle Hintergedanken.“
Das sei ihm wichtig gewesen, betont er. „Ich wollte wieder der Micha von damals sein, ohne daran denken zu müssen, ob es jetzt kommerziell genug ist oder nicht. Werden uns die DJs einsetzen, spielen es auch die Radiosender, komme ich damit auch ins Fernsehen?“ All diese Fragen hat Wendler ausgeblendet, ist gewissermaßen ‚unschuldig‘ an das Unternehmen herangegangen, was man am Ergebnis sieht: „Es ist ein sehr persönliches Album geworden, die Umsetzung hat enorm viel Spaß gemacht.“ Weil diesmal in gleich zwei Tonstudios aufgenommen wurde. Dadurch sind Sounds und Arrangements viel abwechslungsreicher und auch experimenteller geworden.
Die Prämisse war einfach: Man soll noch den Wendler erkennen, aber nicht jeden Song gleich klingen lassen. Und wer einen Mega-Hit wie „Sie liebt den DJ“ in nur knapp vier Minuten geschrieben hat, der weiß genau, wie viele Faktoren zusammen kommen müssen, damit ein Titel zum Erfolg wird. „Letztendlich könnte ich jetzt sagen: Ich bin der Wendler, ich weiß schon vorher, was ein Hit wird und was nicht, aber so einfach ist es nicht. Das weiß niemand im Voraus.“
Dennoch gibt es für den Künstler eine klare Vorgabe: „Als der Song „Überschall“ geschrieben war, wusste ich sofort, dass wir hier das Motto für das ganze Album gefunden haben. So musste ich das Album nennen. Ich war vielleicht nicht der erste Pop-Schlager-Sänger, aber ich war der erste, der das Kind beim Namen genannt hat. Man kann Schlager auch anders interpretieren.“
Man merkt: Da lässt sich jemand nicht beirren. Der provokante Titel passt zu Wendler. Dazu 13 Titel, weil die 13 seine Glückszahl ist. Nicht mehr und nicht weniger. „Überschall“ ist eine Punktlandung. „Es ist beinah schon erschreckend, wie viele potenzielle Singles sich auf dem Album befinden“, freut er sich. Natürlich sind nicht alle Stücke autobiographisch, das sei vermessen, aber es sind dann doch die persönlich eingefärbten, die ihm beim bloßen Gedanken daran eine Gänsehaut bereiten. Mit der Ballade „Nicht noch einmal sterben“ zum Beispiel verbindet Michael Wendler viel. „Es ist die schönste Ballade, die ich jemals geschrieben habe, keine Frage. Der Text ist ganz eindeutig durch meinen schweren Unfall 2015 inspiriert.“
Für Michael Wendler war dies ein Wendepunkt. Seitdem sieht er viele Dinge anders und beschreibt seine Gefühle offen und ehrlich in den etwas untypischen Slow-Fox-Stücken wie „Jede Träne ist geweint“ oder auch „Nichts auf unserer Haut“, die beim ersten Hören sofort unter ebendiese gehen. Aber keine Angst. Der Rest ist „Vollgas-Disco Fox“, wie man ihn vom Wendler gewohnt ist. Zum Beispiel „Liebe geht anders“: „Diesmal ist es andersherum, die Frau betrügt den Mann. Er leidet wahnsinnig, aber der Song hat so viel positive Energie, dass er kurioserweise richtig Spaß macht.“
Apropos: Die erste Single „Wie beim ersten Mal“ ist bei den Fans schon jetzt ein Riesenhit. „In den Wahnsinn“ sieht er in derselben Tradition, er könne wirklich „alle zwei Monate eine neue Single auskoppeln“, die Auswahl sei riesig. „Man sieht, das ist der beste Job der Welt, er ist abwechslungsreich, er ist aufregend, er macht Spaß und bringt den Leuten Freude. Das ist das Schönste, was man sich als Entertainer vorstellen kann.“
Nach fast zwei Dekaden im Musikgeschäft, in denen es für Michael Wendler nicht nur Höhen, sondern natürlich auch Tiefen gab, hat er sich die Begeisterungsfähigkeit noch immer erhalten. Und Gottseidank sind es nicht nur die lauten Töne, die bei den Fans ankommen. Von denen gibt es übrigens genügend, einige begleiten ihn sogar auf kompletten Tourneen.
Fest steht: Alle Menschen, die deutschen Schlager mögen, werden dieses Album verschlingen. Und für diejenigen ist das neue Album „Überschall“ nicht nur eine weitere Option, sondern vielleicht sogar der Höhepunkt des kommenden Schlager-Jahres.