Roland Kaiser feiert 20 Jahre Kaisermania und bezieht Schläge
Roland Kaiser feiert 20 Jahre Kaisermania in der ARD und alle feiern mit. Ähm Nein! Nicht alle. Ein paar Trolle haben sich auf Twitter versammelt und einer von Ihnen ist ein scheinbar frustrierter Journalist, der mal eben fix 3-4 Zitate herauspickt und dann seine Meinung hinter diesen versteckt. Und dann denkt sich ein zweiter er braucht auch Klicks und findet Teleprompter auf der Bühne. Aber „Alles auf Anfang“ und die ganze Geschichte.
Roland Kaiser feiert 20 Jahre Kaisermania in der ARD
Die Kaisermania – ein Schlagerspektakel mit Roland Kaiser in der Hauptrolle – feiert in diesem Sommer das 20-jährige Jubiläum. 2003 stand der Sänger zunächst in einem Konzert vor 3.500 Menschen. Im Jahr 2010 fand wegen der Lungentransplantation, zu der sich der Sänger wegen einer COPD-Erkrankung entschieden hatte, nicht statt. Wir sind genau genommen also im 19. Jahr. Seit 2011 wird die Kaisermania im MDR übertragen. Seitdem ist der Sound beschönigt gesagt „Scheiße“ und auch auch vor Ort war der Sound 2013 und 2014 zumindest nicht viel besser. Das heißt aber nicht, dass der Kaiser die Töne nicht trifft, sondern dass der Sound am Elbufer einfach nicht gut ist. Woran das liegt? Ich bin kein Tontechniker. Aber diese Twitter-Trolle und Journalisten auch nicht.
Jetzt wurden Mitschnitte aus diversen Jahren an einem Abend mit Moderation im TV gezeigt. Das heißt all diese Aufnahmen flimmerten nicht nur einmal über die Bildschirme. Roland Kaiser moderierte das Ganze. Das ist aber auch das Einzige, was man dem Sänger vorwerfen kann. Warum lässt er sich von der ARD für so einen billig im Studio produzierten Ramsch einspannen? Der Künstler steht auf einer Plattform in einem Studio dreht sich im Kreis und gibt größtenteils flache Moderationen von sich. Das kann er jedoch besser. Beispiel?
Roland Kaiser: „Wenn ich Mal den Text vergesse, was hoffentlich nie passieren wird.“
Textaussetzer hatte der Sänger bereits mehrfach bei der Kaisermania und anderen Konzerten. Jetzt hatte er dort nie den Text vergessen, sondern Technik & Duettpartner hielten ihn vom Singen ab. Hier zwei absolut legendäre Szenen:
- 2011 versagte bei den ersten Titeln mehrfach kurzzeitig und dann fast eine Strophe der Ton der Band. Zuerst irritiert stoppte Roland Kaiser, aber nach wenigen Augenblicken sang er ohne Band nur mit dem Publikum weiter. Ohne Teleprompter. Er kann den Text nämlich wunderbar.
- Oder 2014 als Roland Kaiser und Maite Kelly so einen Lachflash auf der Bühne hatten, dass sie sich nur wieder ansehen mussten und wieder außer Lachen nichts mehr kam.
Schlimm? – Absolut nicht! Der ersten Szene kann man Hochachtung zollen und die zweite Szene macht beide Künstler nur sympathischer.
Da fällt mir eine Textzeile aus den Titel „Meine Welt hat zwei Gesichter“ vom Album Seelenbahnen ein: „Warum erzähle ich alles schöner, als ich mich gerade fühl‘?“ Hier hätte man die Wahrheit erzählen können und somit Sympathie und Respekt für die Ehrlichkeit und Menschlichkeit ernten können. Aber hat man nicht. Keine Schwäche zeigen? Keine Angriffsfläche bieten? Auf die falschen Leute hören?
Da könnte man jetzt noch mit der Biografie „Sonnenseiten“ und der Story zu „Santa Maria“ weiter machen, aber ich glaube ich habe klargestellt, dass ich kein Freund dieser Moderation in der ARD war. Mir muss aber auch nicht alles gefallen, was Roland Kaiser tut oder lässt.
Die Journalisten der TZ, des Merkur oder auch des OK! Magazin hätten viel bessere Möglichkeiten gehabt, als sich hinter Twitter-Trollen zu verstecken. Aber dazu hätte man sich mit Roland Kaiser, der Musik und der Kaisermania auseinandersetzen müssen.
Roland Kaiser: Kaisermania-Schelte – Warum jetzt?
Ein zweiter und dritter Kritikpunkt an die Journalisten: Warum muss man die Roland Kaiser Schelte jetzt aufziehen? Warum hinter Twitter-Trollen verstecken? Die Kaisermania wird jedes Jahr im TV übertragen. Jedes Jahr in der gleichen soundtechnischen Qualität. Sie wird im Sommer sogar mehrfach gezeigt. Es gibt außerdem noch andere Konzerte des Kaisers und diverse Alben. Wie kann es da sein, dass jetzt erst einige Journalisten aus den Löchern kriechen? Zu jung und gerade erst in der Redaktion angefangen? Braucht ihr Klicks? Wollt ihr Euch beweisen, wenn ihr bei einem 70-jährigen Sänger, der eine schwere Erkrankung inkl. Transplantation hinter sich hat, die Gesangsqualitäten bemängelt?
Und wenn ihr bei Merkur, Extratipp und Co. dann dicke Eier habt, weil der erste Artikel durch die Decke ging und von anderen Portalen wie TZ, MSN und anderen Portalen gepusht und aufgegriffen wurde, dann werfe ich noch einen zum Wochenende mit zwei Telepromptern nach. Man sieht zwar in der Show eindeutig, dass Roland Kaiser die Dinger nicht nötig hat, aber ich behaupte es erst einmal. Mit „Desaster“, „Erschreckende“, „Fragwürdige Szene“, „Trifft keinen Ton“ und anderen Headlines geh ich auf Klickbaiting und die dummen Kaiser-Fans lesen doch ohnehin nicht mehr als die Headline.
Roland Kaiser: Quantitätsmedien zitieren keine Schlagerfans
Nein, das sind auch keine Schlagerfans, die da kommentierten und wie sie in den Artikeln anschließend bezeichnet wurden. Das waren Twitter-Trolle und unsere Quantitätsmedien hatten mal wieder nichts Besseres zu tun als diese zu zitieren und ihnen einen wohlklingenden Titel zu verpassen. Deshalb werden keine Namen genannt, sondern nur „Ein User schrieb“. Liest man sich übrigens selbst unter dem Hashtag „#Kaisermania“ die Kommentare vom 18.03.2023 durch, dann sieht man das auch. Aber deshalb werden sie ja auch in den Artikeln nicht verlinkt.
- Man würde sehen, dass es nur ca. 10-20 Leute sind, die immer wieder kommentieren
- Man würde sehen, dass die anderen 200+ Kommentare von anderen Personen absolut positiv sind.
- Auch unter dem Hashtag „#RolandKaiser“ sieht es nicht anders aus
Klar er steht in der Öffentlichkeit und ist somit Kritik ausgesetzt, aber Himmelherrschaftszeiten, wenn ihr wirklich was beweisen wollt, dann versteckt Eure Meinung nicht hinter Twitter-Trollen. Holt Euch einen Interview-Termin und sagt es ihm einfach ins Gesicht. Kriegt ihr dann vielleicht nie wieder ein Interview? Maybe, aber legt euch echte Eier zu und nicht diese Pseudo-Dinger. Alternativ tun es auch Respekt und Anstand gegenüber einem anderen Menschen, der einiges im Leben durchgemacht hat – zumindest so lange bis ihr selbst etwas geleistet habt im Leben. Über 40 Jahre auf der Bühne sind eine Leistung und die gilt es zu würdigen und nicht für eine Headline zu verkaufen.
Das ist ein Event für Fans und Partytiger, lasst denen doch den Spaß und dem Kaiser seine Abende im Rampenlicht am Elbufer. Wenn es Euch nicht gefällt, wenn es im TV läuft, dann gibt es eine schier unbegrenzte Auswahl an anderen Sendern.
Sein letztes Album ging mit der Gesangsleistung, Garderobe und dem ganzen Kaiser übrigens auf Platz 1 in den Charts. Auch das dürft ihr erst einmal nachmachen.