Schirmherr Roland Kaiser besucht die Albert-Schweitzer-Tafel
Der über Deutschlands Grenzen hinaus bekannte und erfolgreiche Interpret hatte sich persönlich für die hervorragende Arbeit der ca. 40 Ehrenamtler bedankt, weil ihr außerordentliches Engagement eine Wertschätzung für Menschen ist, die in Not geraten sind und sich zum Teil allein gelassen fühlen.
„Die Albert-Schweitzer-Tafeln schließen in Deutschland eine wichtige soziale Lücke. Allein in Cottbus sind dauerhaft über 3000 Rentner, Erwerbstätige mit geringem Einkommen, Alleinerziehende, Studenten und langzeitarbeitslose Menschen, darunter 900 Kinder und Jugendliche, auf die aus Spenden finanzierte Lebensmittelausgabe angewiesen. Ein gesellschaftlicher Missstand, auf den ich aufmerksam machen möchte. Nur durch ein höheres Maß an sozialer Gerechtigkeit wird es uns gelingen, etwas an der Situation von Betroffenen zu ändern. Ehrenamtler leisten einen unermesslichen Beitrag, der nicht mit Geld aufzuwiegen ist. Das ist bewundernswert und verdient meinen größten Respekt“, erklärte der in Münster (Westfalen) lebende Sänger.
„Ich habe immer ein erfülltes Leben gehabt. Als Ehrenamtler möchte ich nun den Menschen, die Hilfe benötigen, gerne etwas zurückgeben. Das ist für mich persönlich ein wichtiges Anliegen“, sagte der 68 jährige Klaus Spangenmacher , ehemaliger Leiter des Finanzamtes Cottbus, der nach seiner Pensionierung eine neue Herausforderung gesucht und gefunden hat.
Die Mitarbeiter der Cottbuser Tafel kümmern sich nicht nur um die Ausgabe von Lebensmitteln, wenngleich das natürlich das Hauptanliegen dieser Einrichtung bleibt. Schließlich ist die Verteilung von Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs an bedürftige Menschen weiterhin leider unverzichtbar. Seit dem 15. Oktober 2014 ist die Ausgabestelle in der Dostojewskistraße 8 in Cottbus an vier Wochentagen, von Dienstag bis Freitag von 9 bis 15 Uhr geöffnet. Zudem wird an diesen Tagen im Tafelstübchen in Cottbus ab 11.30 bis 14 Uhr eine warme Mittagsmahlzeit für bedürftige Menschen angeboten.
„Ein besonderer Projektschwerpunkt“, so Kai Noack, „ist die Unterstützung von Menschen, die auf Grund ihres körperlichen oder psychischen Zustandes nicht mehr in der Lage sind, ihre Wohnung zu verlassen. Sie werden durch unsere Mitarbeiter mit Lebensmittelspenden unterstützt. Dabei arbeitet die Cottbuser Tafel mit den Sozialstationen der Stadt Cottbus sowie den gesetzlich bestellten Betreuern der Bedürftigen eng zusammen.“
Der Projektleiter der Tafel, Kai Noack, und Karina Bauer, Leiterin der Cottbuser Tafel, unterstützen die bedürftigen Menschen bei Behörden- und Ämtergängen, sowie beim Schreiben von Bewerbungen. An einer Grundschule in der Stadt Cottbus bietet die Tafel zudem einmal wöchentlich ein gesundes Frühstück für 275 Grundschüler an. Etwa 48 Prozent dieser Kinder stammen aus Familien, die Hartz-IV-Sozialleistungen beziehen.
Roland Kaiser engagiert sich seit 2006 für die Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke
Seit 2013 ist Schlagerstar Botschafter der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke. „Ich kann mit diesen Kindern und Jugendlichen sehr gut mitfühlen“, betont Roland Kaiser, „mit meinem Engagement möchte ich dazu beitragen, die wichtige Arbeit der Kinderdörfer und Kinderdorffamilien zu unterstützen.“ Der Familienvater ist selbst bei einer Pflegemutter aufgewachsen. Roland Kaiser möchte die Öffentlichkeit für die Sozialwaisen in Deutschland sensibilisieren. Seit Oktober 2013 die Schirmherrschaft für die Cottbuser Tafel des Albert-Schweitzer-Familienwerkes Brandenburg e.V. anlässlich der Eröffnung der neuen Räumlichkeiten der Tafel in Cottbus.
Das Albert-Schweitzer-Familienwerk Brandenburg e.V. ist Träger von fünf „Tafel“-Projekten im Land Brandenburg
Über 12000 Menschen wenden sich hilfesuchend an unsere Ausgabestellen, darunter mehr ca. 4.000 Kinder. „Diese Zahlen sprechen für sich, Tendenz steigend“, meint etwa Margitta Behnke, Geschäftsführerin des Verbandes der Albert-Schweitzer-Kinderdörfer und Familienwerke. Sie spricht von „bedrückenden Schicksalen von Menschen, die immer weiter in ein gesellschaftliches Abseits gedrängt werden und trotz Arbeit die Tafel für ihr Überleben in Anspruch nehmen müssen.“ Laut der jüngsten Erhebung des Statistischen Bundesamtes arbeiten über sechs Millionen Menschen im Niedriglohnsektor, das entspricht jedem fünften Arbeitnehmer. „Das ist die bittere Realität“, so Behnke weiter.